Releases mit Musik von BeatSpencer

  • Christoph Burghardt - Pudding ohne Milch (OST)
  • Christoph "BeatSpencer" Burghardt - Orchestral Beats (Part 2)
  • Christoph "BeatSpencer" Burghardt - Orchestral Beats
  • Smoke and the Walker - Hüter der Bronx
  • Czar - Czar macht Musik
  • Christoph Burghardt - Criminal Desire (OST)
  • Pan & Artist - machen etwas kaputt & bauen etwas auf
  • Christoph Burghardt - Die Rolle seines Lebens (OST)
  • Freakshit Vol. 5
  • Freakshit Vol. 4
  • Duisburger HipHop Allstars Vol. 4
  • Dr3 & 2wanzig - Machen ist König
  • Romenatic - Tür zur Eigenständigkeit
  • Duisburger HipHop Allstars Vol. 3
  • Freakshit Vol. 3
  • Rapguys - 2005
  • Freakshit Vol. 2
  • MorPheus - Allein auf weitem Weg
  • Unitaz - Volume One EP
  • Freakshit Vol. 1

Awards
2018Gewinner des Beat-the-Sample Volume 8 Round 7
2010Webbeatz Track der Woche KW46
2010Webbeatz Track der Woche KW34
2010Webbeatz Track der Woche KW28
2010Webbeatz Track der Woche KW23
2010Webbeatz Track der Woche KW20
2009Webbeatz Track der Woche KW41
2009Webbeatz Track der Woche KW29
2009Webbeatz Track der Woche KW6
2009Instrumental-Act bei ClassicBEATZ/Hundertmeister Duisburg
2009Gewinner des ClassicBEATZ-Casting
10/07Webbeatz Track der Woche
07/07Webbeatz Track der Woche
04/07 bis 05/0714 Monate ununterbrochen Platz 1 der Webbeatz Most Wanted Charts
11/06Platz 1 in den Orchestral-Charts auf MyOwnMusic.de
11/06Gewinner beim Webbeatz BeatBattle Nr. 10
04/06Gewinner beim Webbeatz BeatBattle Nr. 7
10/05Gewinner beim Webbeatz BeatBattle Nr. 3
21.09. 2005Hit des Tages auf MyOwnMusic.de
08/05Platz 1 in den Dub-Charts auf MyOwnMusic.de
07/05Platz 1 in den Easy-Listening-Charts auf MyOwnMusic.de
02/05Unsigned Artist des Monats auf hiphopstylez.com
10/04Webbeatz Beat des Monats Oktober 2004
02/04Gewinner beim Feed-it-back.de Remix-Battle 2004
12/03Gewinner beim Feed-it-back.de Beat-Battle 2003

Interview auf HipHopStylez.com

Im Jahr 2005 ist irgendwie das HipHopStylez-Magazin auf mich aufmerksam geworden und hat um ein Interview gebeten, was damals natürlich eine enorme Bauchpinselei für mich war. Als ich dann anschliessend noch gesehen habe, dass ich zusammen mit Künstlern wie Nosliw und Joy Denalane auf ein und dem selben Cover genannt wurde ... fett!
Jetzt, mit etlichen Jahren Abstand, ist nicht nur eine amüsant grosse Portion Unerfahrenheit und Naivität aus meinen Antworten zu lesen. Ich würde gar behaupten, dass ich die meisten Fragen heute ganz anders beantworten würde ;-) Trotzdem viel Spass beim Lesen ...


BeatSpencer über das Beatbastlertum

hiphopstylez.com Titelbild 01/2005

Bild: © hiphopstylez.com

Diesmal führte unsere Suche nach den Unsigned Artists des Monats nach Moers am Nieder­rhein, wo wir auf keinen DJ oder Mcee, sondern auf einen sehr talen­tierten Beatbauer namens BeatSpencer trafen. BeatSpencer zeichnet sich durch seine Ideen und Umsetzungen aus, die man in der heutigen HipHop „Beat” Welt eher selten antrifft. Wer ist aber nun der Künstler hinter dem sehr interessanten Namen BeatSpencer? Wir haben es für euch raus gefunden!!!


Stell dich kurz unseren Lesern vor.

[BS] Hallo liebe HipHopStylez -Leserinnen und -Leser, ich bin BeatSpencer aus Moers am Niederrhein, Baujahr '80, leidenschaftlicher Beatbastler und experimenteller Musiker.


Wie ist der Name BeatSpencer entstanden? Hat das mit der Puppen Serie im TV „Hallo Spencer” was zu tun?

[BS] Eher nicht. Ein Freund und ich hatten vor sieben bis acht Jahren die Idee, eine HipHop-Crew zu bilden. Aber die textliche Komponente war so mager ausgestattet, dass wir fast null Text aber sehr viele Beats hatten.
Aus dem Rappen ist, bis auf ein paar wenige kleine Ansätze auch nie was geworden. Aber wir hatten diese Fülle an Beats. Daraus ist dann vorläufig eine Beatbastler-Crew (Knechtschaft der Trommelfelle) entstanden. Jeder von uns hatte eine Menge AKA's, und je nach Konstellation mit anderen Crews haben wir unsere Namen gewechselt.
So haben wir irgendwann mal einige Beats für ein Soloalbum spendiert, wo wir uns den Namen "Ein Trio für vier Fäuste" gaben. Und da wir sowieso auf diese alten Bud Spencer und Terence Hill Filme standen, waren daraus die AKA´s BeatSpencer und TerenceChill entstanden.
Später haben wir dann festgestellt, dass es bereits schon einen Künstler mit Namen Terence Chill gibt - also wurde der Name (um den Italo-Western-Helden treu zu bleiben) in Flowbody umgeändert. Aber das BeatSpencer blieb!
Freunde hatten mich erst später darauf aufmerksam gemacht, dass ich auch diese Mützen trage, wie die Puppe "Spencer". Und da ich u.a. auch mit dieser Serie aufgewachsen bin, hatte ich keine Probleme damit, diese Assoziation zusätzlich wahrzunehmen.


Wie kamst Du aber zum HipHop und seit wann machst du schon Musik?

[BS] 1994 kam ich durch Flowbody, aka NackRogers, zum HipHop. Er zeigte mir Sachen von Public Enemy, House of Pain, Ice-T und Beastie Boys. Bei den meisten Tracks bekam ich damals noch das würgen, denn nur weniges hat mir gefallen. Bis ich nach kurzer Zeit durch die ersten Sachen der Fugees, die musikalische Seite des HipHop entdeckt habe.
Mein erstes Keyboard habe ich mit acht Jahren bekommen, aber seit wann ich wirklich musikalischen Output produziere ist schwer zu sagen. Es war ein schleichender Prozess, in dem der Output irgendwann immer wichtiger wurde. Ich denke es war 1995, als ich auf der CD einer PC-Games die Demo-Version des MusicMaker 1.0 fand. Ein wenig arrangieren mit Samples war ein toller Zeitvertreib.
Als ich dann 1995 für mehrere Wochen einen fetten Synthesizer geliehen bekam wurde halt aufgenommen und arrangiert. Ist möglich dass das der Meilenstein war.


Wenn man auf deine Seite www.beatspencer.de auf die Downloads klickt, wird man feststellen können, dass es dir nicht nur der HipHop angetan hat. Mit anderen Worten, Du bist musikalisch sehr vielseitig. Wurdest Du deshalb schon mal Kritisiert?

[BS] Ja, ich lebe nicht nur im HipHop. Jazz, Blues, Soul, Reggae, TripHop, Dub, ... ach es gibt so viele Stile die Einfluss auf meine Musik haben. Aber wenn man sich meine Produktionen genauer anhört, wird man feststellen, dass der Weg zum Endprodukt auch immer am HipHop vorbei führt - mal mehr und mal weniger.
So richtig kritisiert wurde ich deshalb bisher noch nie. Entweder gefiel diese Mixtur den Hörern sehr gut, oder gar nicht. Denn eigentlich habe ich bisher nur positives Feedback bekommen (ausser natürlich konstruktive Kritik, zur Verbesserung der Technik und der Qualität - übrigens immer wieder gerne an mich). So richtig schlechte Kritik habe ich daher nie bekommen - vielleicht trauen sich die Kritiker aber auch nicht was zu sagen, und dabei bin ich doch pflegeleicht!
Ich glaube die Vermischung verschiedener Stile und die unterschiedliche Herangehensweise an die Produktionen, gefällt den meisten Menschen sehr gut. Nichts ist so wirklich 08/15 und irgendwo hebt es sich doch stark von anderen Produktionen ab.


Was inspiriert Dich beim Komponieren und Produzieren am meisten?

[BS] Das ist unterschiedlich. Manchmal ist es der reine Klang eines Instruments, manchmal nur ein Geräusch. Aber meistens ist es die eigene Stimmung, die mich anheizt zu komponieren.
Das ist ganz lustig anzusehen: Wenn es mir gut geht, mach ich schon mal die eine oder andere Produktion. Je mieser es mir geht, umso mehr bin ich inspiriert und komponiere und produziere. Zu dem hört man aber auch bei meinen Beats sehr schnell raus, in welcher Gefühlslage ich mich während der Entstehung befand.
Viele meiner Beats sind aber auch durch inoffizielle Remixe entstanden. Ich hatte lediglich das Acapella eines, sagen wir, internationalen Künstlers und habe darauf einen Beat gebaut ... es sind sehr interessante Stücke daraus entstanden.


In welchen Projekten warst du bisher schon involviert?

[BS] Nun ja, ich war Beatbastler bei "Knechtschaft der Trommelfelle" (heute: Gitarrist und Arrangeur). Ich habe als Mitglied von "Ein Trio für vier Fäuste" diverse Beats abgemischt. Zu dem bin ich neuerdings Art-Director und Layout-Auge für die "Freakshit" Sampler Serie der Freakshit Foundation. Ein erster Meilenstein war die Zusammenarbeit mit "II DEG". Das gemeinsame Projekt "II DEG Anthem" hat es sogar, dank Freddy Flint, bis zum Radio-Release gebracht. Ich habe mich zwar musikalisch dafür ganz schön verbogen, aber es hat sich gelohnt!
Ich habe einen tollen Remix für Unitaz' neueste EP gemacht, so wie einen sehr schönen Beat für MorPheus neuestes Album. Demnächst werden noch einige Beats, sowie ein Remix für Nesti's kommendes Unreleased-Tape folgen.


Was hast Du bis heute mit der Musik erreicht und was erwartest Du noch von deiner musikalischen Zukunft? Willst Du mit deiner Musik mal dein Leben finanzieren?

[BS] Nun, zum einen habe ich mich verwirklicht (na ja, ich bin dabei es zu tun - aber auf bestem Wege), das ist wohl das wichtigste für mich.
Meine Musik hat, obwohl nicht alles HipHop ist was ich mache, in der dt. HipHop-Szene Akzeptanz gefunden. Es muss nicht immer stupides "Bumm-Tschak" sein, sondern die anderen Musik-Stile dürfen sogar überwiegen. Allerdings hat das doch recht lange gedauert, weil meine Erstlingswerke teilweise recht "wicked" und unausgereift waren.
Von der Zukunft erwarte ich eine Menge genialer und interessante Beats in meinem Repertior, mehr technisches Know-How und mein erstes Album! ... aber ich bin ja kein Hellseher.
Es wäre für mich ein grosser Traum, irgendwann mal von meiner Musik leben zu können. Schliesslich mache ich nichts lieber als das und gebe mein Leben der Musik ... also kann mir die Musik auch mal was für mein Leben geben!
Ich stehe ja noch ganz am Anfang mit meiner Musik, aber wenn ich in der Zukunft mal den einen oder anderen Beat verkaufen könnte, um damit mein Equipment zu finanzieren, dann wäre ich schon sehr glücklich damit.


Mit welchem Sequenzer Arbeitest Du täglich?

[BS] Ich arbeite hauptsächlich mit FruityLoops und dem einen oder anderen Arrangier-Tool. Ich produziere sehr Software- lastig. Hardware benutze ich eigentlich nur zum experimentieren und Samplen.


Warum gerade mit dem Sequenzer und nicht mit ein anderen?

[BS] FruityLoops bzw. FL Studio ist ein geniales Programm. Es gibt nichts was ich damit nicht machen kann. Es herrscht zwar die weit verbreitete Meinung, dass das nur ein Einsteiger-Tool sei, aber ich habe auch schon Reason und Cubase ausprobiert - die Schwerpunkte dieser Programme sind nur verlagert, denn sie leisten fast alle das gleiche.
Angeblich sind andere Programme qualitativ hochwertiger als FL, und nur weil diese mit Tausenden von Samples daher kommen und in der Bedienung so umständlich wie nur möglich sind, muss es ja Profi sein. Solche Leute tun mir leid, denn offensichtlich beschränkt sich ihre musikalische Kreativität auf die mitgelieferte Sample-Library ihrer Software - echt traurig!


Die meisten Produzenten im HipHop Bereich sammeln und samplen die meisten Sachen von Platten. Wie sieht deine Arbeitsweise in dieser Hinsicht aus, denn wenn ich deine Tracks so höre, klingt das ganz und gar nicht nach Sampling?

[BS] In frühen Jahren habe ich viele Loops aus allen möglichen alten Liedern gesampled. Ich habe bestimmt 30 CDs mit selbst gediggten Loops aus Musik der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre, sowie sämtlicher BlueNote-Veröffentlichungen. Später habe ich aber begriffen, dass diese Soundschnipsel für potentielle Veröffentlichungen einfach zu teuer wären. Ausserdem habe ich festgestellt, dass über 50% der Samples schon mal verwendet wurden. Ich habe mich dann eher auf rohe Drums, Basslicks und andere Solo-Instrumente konzentriert, mittlerweile sind es nur noch Oneshots die ich sample. Hier habe ich am meisten Einfluss auf das spätere Endprodukt.
Meine musikalischen Fähigkeiten mit Musik-Instrumenten haben sich, parallel zu meinen Produktionen, weiter entwickelt, so dass ich seit 1999 vermehrt meine Loops selber einspiele. Wenn ich die Möglichkeit dazu habe, Sample ich mich selbst (wie zum Beispiel bei "Voodoo-Island", "Bierkiste" und "Nachkriegszeit"), oder ich spiele verschiedene Instrumente über Software-Synthesizer (wie z.B. bei "Always the same" und "Black Impact").
Letztendlich steckt aber doch in fast jedem Beat noch das eine oder andere Sample, nur belasse ich es auch nicht dabei. Ich bin immer bemüht meine Produktionen völlig abzurunden.


Hast Du Vorbilder?

[BS] Ich weiss nicht ob man sie als Vorbilder bezeichnen kann, wohl eher bewundere ich diese Personen um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten. Es sind Musiker wie Quincy Jones, Ray Charles, Randy Newman, Max Romeo, Prince, David Bowie und Chemical Brothers ... (wenn ich genauer darüber nachdenke fallen mir noch Hunderte Künstler ein), die mich in meiner musikalischen Entwicklung stark beeinflusst haben. Vor allem haben sie mir gezeigt, dass man nicht auf einem Genre sitzen bleiben muss, sondern die Vielfalt den Ton angibt. Feste Schemata sind zwar eingängig aber längst nicht so interessant wie die Vermischung dieser!
Ich eifere somit keinem Vorbild nach, sondern mache einfach mein eigenes Ding.


Einen Tipp auf was alle achten sollten, die gerade das Beatbauen für sich entdeckt haben?

[BS] Seid Kritikfähig! Hört Euch an was man von Eurem Output hält und reflektiert das. Lasst Euch nicht von schlechter Kritik entmutigen, sondern fordert die Leute auf, ihre Kritik zu konkretisieren! Nur aus konstruktiver Kritik kann man lernen! Und wenn ihr von etwas überzeugt seid, dann zieht das durch und macht EUER EIGENES DING!


Wie sehen deine Pläne und wünsche für die Zukunft aus?

[BS] Ich plane für die Zukunft mein Album, zu dem ich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nichts sagen möchte, denn ich stehe noch ganz am Anfang.
Wünschen würde ich mir, das eine oder andere Feature mit erfahrenen Musikern und natürlich den Vertrieb und die Würdigung meiner Beats.


Text: DP, 13.02.2005, © hiphopstylez.com

Screenshot: beatspencer.de